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Entscheidungshilfe – Dank des Eltern-Kind-Seminars

„Wie gehe ich mit einem Diagnoseschock um?“ Mit dieser Frage beschäftigte sich vom 27. bis zum 29. Oktober 2023 u.a. ein Wochenend-Seminar im Naturfreundehaus Teutoburg in Bielefeld.

„Diagnoseschock“, ein Begriff, der sehr zutreffend das widerspiegelte, was wir bei unserem jüngsten Sohn Moritz durchleben mussten. Auch wir wurden bei Moritz mit der Diagnose konfrontiert, dass das Hörgerät nicht mehr ausreicht und die einzige Möglichkeit für den Erhalt seines Hörvermögens auf seinem rechten Ohr ein CI darstellt. Mit Vorfreude, aber auch ein wenig aufgeregt, machten wir, das sind Moritz, seine Brüder Felix und Jonas, seine Mutter Daniela und ich, sein Vater Marcel, uns an einem regnerischen Freitagabend auf den Weg nach Ostwestfalen.

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© Diana Fricke

Die meisten Familien kannten sich bereits von vorherigen Treffen. Für unsere Familie war es das erste Mal, dass wir an einem derartigen Seminar teilnahmen. Schnell und unkompliziert wurden wir in die nette Runde bei einer Pizza und dem einen oder anderen Getränk aufgenommen. So fühlten wir uns in einer vertrauten, freundschaftlichen Atmosphäre sofort willkommen und die anfängliche Aufgeregtheit war schnell verflogen. Nach der ersten Nacht in den für eine Jugendherberge typischen Etagenbetten und einem reichhaltigen Frühstück lernten wir die äußerst sympathischen Seminarleiter Dr. Karen Jahn und Peter Dieler kennen. Zunächst wurde der Plan der kommenden zwei Tage vorgestellt. Aber, das sei vorweggesagt, eingehalten wurde dieser „Fahrplan“ nicht immer. Oft wurde immer wieder spontan auf die Fragen der Teilnehmer eingegangen. Es wurde emphatisch wahrgenommen, wo gerade Unsicherheiten oder Ängste bei besonders den Eltern bestanden, deren Kinder noch kein CI haben, aber unsere Referenten und auch Marion Hölterhoff hatten immer wieder nützliche Ratschläge und versuchten so Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen. Zu keinem Zeitpunkt hatten wir das Gefühl, zu einer Entscheidung hinsichtlich der Implantation eines CIs gedrängt zu werden. Eine Entscheidung haben wir mittlerweile trotzdem getroffen: Im Januar 2024 bekommt unser Sohn ein Cochlea-Implantat, wobei uns dieses Seminar bei der Entscheidung sehr geholfen und bestärkt hat.

In den Seminarzeiten wurden alle Kinder liebevoll betreut, so dass wir uns auf das Seminar konzentrieren konnten. Besonders für Moritz war es etwas Besonderes, andere Kinder kennenzulernen, die entweder Hörgeräte oder CIs haben. Aber auch seine Brüder haben sich bei den vielfältigen Spielangeboten wohlgefühlt. Die Verpflegung mit Burgern, Pizza und Chicken Nuggets wurde von unseren und den anderen Kindern auch nicht gerade abgelehnt und hat so zusätzlich für gute, ausgelassene Stimmung gesorgt.

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© Diana Fricke

Ein weiterer Höhepunkt war, dass wir als 500. Mitglied des CIV NRW von Marion ein Geschenkepaket überreicht bekommen haben, über das wir uns sehr gefreut haben. So können wir letztlich von einem sehr gelungenen Wochenende sprechen und für uns war schnell klar, dass es nicht das letzte Seminar war, an dem wir teilnehmen werden.

Hinweise:

Autor: Marcel Pomp

Bilder: Diana Fricke

Dieser Artikel ist ebenfalls in der "CIV-NEWS" Printausgabe erschienen.